Naja da ich eher in der Tabletop-Ecke daheim bin und selbst hobbymässig modelliere habe ich mich mit Gusstechniken etwas genauer geschäftigt.
Wie gesagt werden Metall-Minis normalerweise per Schleuderguss (eng. Spinecast) hergstellt, indem die flüssige Legierung in eine Zentrifuge gegossen wird und durch die Fliehkraft in die Form gedrückt wird. Dabei wird auch ein Flussmittel, meist Talkumpulver, verwendet, was man später auch noch an den Minis findet. Die ist allerdings fürs bemalen nicht förderlich.
Es kann natürlich auch sein das die Minis bereits grundiert sind? Würde die graue Farbe erklären. Da ich aber noch keine in der Hand gehabt habe kann ich es aber nicht sagen. Vorstellen kann ich mir aber ehrlich gesagt nicht, da professionelle Maler lieber selber grundieren.
Das andere gebräuchliche Verfahren ist Plastik-Spritzguss. Bestes Beispiel GW oder Revell. Aber ds lohnt nur bei sehr grossen Auflagen, da eine Form sauteuer ist. 5000-6000€ je nach Ausführung. Dafür kostet der Gussrahmen das so gut wie nichts mehr.
Was immer stärker kommt ist Resin, das vor allem für kleinere Auflagen benutzt wird. Dabei werden zwei Komponenten in einem bestimmten Verhältnis zusammengemischt und das Resin härtet je nach Tropfzeit steinhart aus. Ein grosser Nachteil davon sind die kleinen Luftbläschen die beim mischen entstehen, weshalb professionelle Giesser das ganze im Vakuum machen.
Ein Zwischending ist das sog. Restic das zB Mantic verwendet hat. Das ist quasi ein Hybride von Plastik und Resin. Der Vorteil ist, das es nicht so Bruchgefährlich wie Resin ist und nicht so teuer in der Herstellung wie Spritzguss. Der grosse Nachteil sind allerdings die Gussgrate. Jeder der schon mal eine Mini von Mantic in Händen gehalten hat wird wissen was gemeint ist. Deshalb stellt Mantic auch langsam auf reinen Spritzguss um. Charaktermodelle bleiben aber Metall oder Resin.
Um beim Thema Myth zu bleiben. Hier stellt sich die Frage was das ist. Ich denke es wird per Spritzguss hergestellt und dann aus den Gussrahmen gelöst und zusammengebaut. Ich frage mich aber immer noch warum die Firmen so gerne eine so weiche PVC Mischung benutzen. Da sind vor allem die dünnen Sachen wie sTäbe und Klingen immer verbogen und auch mit heissem Wasser nicht ordentlich gerade zu bekommen. Zumindest ist die Mischung aber etwas härter als das Zeug das Fantasy Flight verwendet. Wahrscheinlich wäre die Bruchgefahr für ein Brettspiel zu hoch. Aber MB hat bei Heroquest 1989 auch schon hartes PVC genommen. Flying Frog verwendet für Shadows of Brimstone auch Gussrahmen was bei vielen Spielern für wenig Freude gesorgt hat, ich finds super.
Gut ist etwas ausführlicher geworden!